Ahnenfriedhof der Ludendorff-Bewegung
Mit dem Begriff Ahnenfriedhof wird ein Friedhofsgelände von Verstorbenen der Ludendorff-Bewegung bezeichnet, die in Folge des Ersten Weltkriegs entstand und den ersten Friedhof ihrer Art in den 1930er Jahren hervorbrachte. Namensgeberin und Begründerin ist Mathilde Ludendorff, Ehefrau eines deutschen Generals des genannten Krieges, die eine alternative zu kirchlichen Begräbnissen schaffen wollte. Das Konzept des Ahnenfriedhofs folgt eher philosophischen Grundsätzen eines freien und unchristlichen Lebens, die Ludendorff-Bewegung steht einer kirchlichen Bestattung sowie anderen, christlichen Riten ablehnend bis feindlich gegenüber. Wesentliches Merkmal des Ahnenfriedhofs ist die schlichte und einfache Herrichtung der Grabstätte, was sowohl das einzelne Grab wie auch die Gestaltung des gesamten Friedhofes anbelangt. Anstelle pompöser und verzierter Grabsteine kommen im Regelfall Findlinge zum Einsatz, in den meisten Fällen sogar unbeschriftet. Der Baumbestand eines traditionellen Ahnenfriedhofs ist gering und auf einfache Baumarten wie Eichen oder Buchen beschränkt. Ahnenfriedhöfe werden als private Friedhöfe geführt und stellen somit eine Ausnahme im deutschen Bestattungswesen dar. Von der traditionellen Bedeutung einer Ahnenstätte bzw. eines Ahnenfriedhofs ist die populäre Verwendung des Begriffes für einen Friedhof abzugrenzen, in dem verschiedene Familien über mehrere Generationen hinweg ihre letzte Ruhe finden.